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Weißer Ring warnt vor bloßstellenden Posts
Klaus Hüttl, Geschäftsführer der Actinium Consulting GmbH, Lindau
Die aktuelle Diskussion zur Digitalisierung widmet sich zu sehr der Entwicklung neuer Business-Modelle. Der vorerst größere Vorteil liegt aber gerade für den Mittelstand in den Produktivitäts- und Wirtschaftlichkeitseffekten durch eine möglichst umfassende Digitalisierung der Geschäftsprozesse. Hier besteht quer über alle Branchen ein erheblicher Handlungsbedarf – allein schon, weil viele Prozesse noch in erheblichem Umfang von Papierdokumenten geprägt sind.
Welcher volkswirtschaftliche Nutzen mit der digitalen Transformation einhergehen kann, hat beispielsweise der kürzlich vorgestellte Report „Digitale Wirtschaft“ des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) aufgezeigt. Er ermittelte einen direkten Zusammenhang zwischen Digitalisierung und Produktivität und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass ein Anstieg der Digitalisierung einer Branche von einem Prozentpunkt zu einer Steigerung der Produktivität um durchschnittlich 0,28 Prozentpunkte führt.
Dies ist allein schon wegen der produktivitätshemmenden Wirkung von Papierdokumenten nicht verwunderlich. Wird eine konsequente Digitalisierung vollzogen, sind diese Dokument nur einmal vorhanden und zentral im System verfügbar, stehen per Mausklick allen autorisierten Personen in der aktuellsten Version zur Verfügung und ermöglichen eine durchgängige Bearbeitung ohne Medienbrüche. Und liegen die Informationen durchgängig digital vor, lassen sich Objekte, Prozesse und Systeme flächendeckend vernetzen, außerdem kann eine engere Kundenkommunikation realisiert werden.
Wir sehen deshalb in dem digitalen Wandel vor allem die Chance für Unternehmen, ihre Prozesskosten nachhaltig zu reduzieren und gleichzeitig den Business-Abläufen eine höhere Agilität zu verleihen. Die Digitalisierung als Innovationsmotor und Produktivitätstreiber wird die Möglichkeiten der Geschäftsprozessoptimierung deutlich erweitern. Allerdings bedarf es hierfür einer klaren strategischen Ausrichtung statt punktueller Maßnahmen.
Es stellt sich aber die Frage, ob eine Digitalisierung der Geschäftsprozesse vornehmlich durch Eigeninitiative der Fachbereiche erfolgen soll. Wir plädieren stattdessen dafür, dass eine unternehmensweit verbindliche Agenda entwickelt wird, die den Organisationsbereichen als Rahmenwerk zur operativen Umsetzung dient. Ein verstärktes Engagement in der Digitalisierung der Geschäftsprozesse sollte nicht dazu führen, dass eine breite Vielfalt an Methoden und Tools eingesetzt wird, da dies neue Integrationshürden entstehen lassen kann.
Das 1999 gegründetes Beratungsunternehmen hat Standorte in Lindau (Bodensee), Bruckneudorf (Wien) und Dortmund, sowie Projektbüros in Rebstein (CH), London und Singapur. Beratungsschwerpunkte sind Business Intelligence, Business Consulting und Business Integration. Zu den Kunden gehören Thyssen Krupp Nirosta, Ravensburger, Alpla, DMG Mori, Sodexo, die Maschinenfabrik Eirich, Schelling Anlagenbau, T-Systems, Krombacher und die Falkensteiner Michaeler Tourism Group.