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Der GS1-Aufsichtsrat und Hagebau-Geschäftsführer Torsten Kreft: „Dass wir in der heutigen Zeit immer noch Excel-Tabellen für den Austausch nutzen, bedeutet, dass wir als Branche der Digitalisierung hinterherlaufen!“
Auch GS1-Aufsichtsrat Tobias Koerner, Vice President Global Sales Husqvarna Group – Gardena Division, will die Stammdateninitiative erneut ankurbeln.
Andree Berg, DIY-Branchenmanager bei GS1 Germany: „Das Werkzeug ist da, jetzt muss man es nur anpacken!“
GS1-Geschäftsführer Thomas Fell: „In Zeiten zunehmender Digitalisierung und der Explosion neuer Technologien werden qualitativ hochwertige Produktstammdaten zum Wettbewerbsfaktor.“
Stefan Schubert, der neue COO bei Smart Data One
Um die DIY-Branche dabei zu unterstützen, fit für das Multichannel-Geschäft zu werden, startete GS1 Germany bereits im Frühjahr 2015 eine breit angelegte Produktdaten-Initiative. Seinerzeit einigten sich Händler und Hersteller darauf, ihre Produktdaten standardisiert über 1Worldsync auszutauschen. Wichtigster Vorteil: Die Hersteller müssen ihre Stammdaten nur einmal bereitstellen und können diese zentral aktualisieren. Alle angebundenen Handelspartner, ob stationär oder online, können dann in Echtzeit auf die aktuellen Informationen zugreifen.
Dafür sorgt GS1 Germany, eine Tochtergesellschaft der EHI Retail Institute GmbH und des Markenverbandes. Die Kölner koordinieren dazu auch die Vergabe der „Global Trading Item Number“ (GTIN, ehem. EAN) in Deutschland.
Allerdings haben offenbar längst nicht alle Händler den Nutzen eines effizienten Managements der Stammdaten schon erkannt. Daher will jetzt der frisch in den GS1-Aufsichtsrat berufene Hagebau-Geschäftsführer Torsten Kreft weitere DIY-Händler für diese Initiative gewinnen, denn seiner Meinung nach sollte der Einstieg in den elektronischen Datenaustausch nicht branchenübergreifend in Angriff genommen werden – und gerade auch während der laufenden digitalen Transformationsprozesse sollte das virulente Stammdatenthema nicht aus dem Auge verloren werden.
Kreft macht das an einem plakativen Beispiel deutlich: „Alexa, suche mir den besten Rasenmäher mit Akkuantrieb für unseren 200 qm-Garten. Welcher Baumarkt in der Nähe hat den Testsieger auf Lager?“, „Alexa, bitte bestellen? Ich hole ihn morgen nach der Arbeit ab.“ Der smarte Sprachassistent übernimmt die Recherche, die wir heute zeitaufwendig auf vielen Webseiten selbst erledigen.
Doch das, was heute schon bei einer herkömmlichen Recherche zwischen stationären, mobilen und Online-Shops eine Herausforderung ist, könnte bald zum unlösbaren Problem werden, wenn der Vergleich von Produkten einer Maschine überlassen wird, die einfach gesagt nur Maschinensprache versteht. Was die Maschine dafür braucht, sind qualitativ hochwertige Produktstammdaten. Und daran hapert es noch.
Technisch machbar wäre das. Praktisch sind aber noch einige Herausforderungen zu meistern. Darüber hinaus befinden sich derzeit viele Händler im Umbruch. Im Rahmen der digitalen Transformation rücken wichtige Routineaufgaben, wie akkurate Produktstammdaten, zunehmend aus dem Fokus. Kreft sieht aber genau in der Datenqualität eine Grundvoraussetzung für den elektronischen Produktdatenaustausch – und damit im Stammdatenmanagement eine Grundvoraussetzung für das Gelingen der Transformation in jedem Unternehmen der Branche.
„Dass wir in der heutigen Zeit immer noch Excel-Tabellen für den Austausch nutzen, bedeutet, dass wir als Branche der Digitalisierung hinterherlaufen“, kritisiert Kreft die Do-it-Yourself-Szene. „Das wird uns spätestens in fünf Jahren einholen. Die technologischen Entwicklungen warten nicht auf uns.“
Denn in der Bau- und Gartenmarktbranche ist der Austausch von Excel-Dateien mit Produktdaten nach wie vor üblich. Aus heutiger Sicht ist das zeitaufwendig und fehleranfällig, ein Relikt aus vergangenen Zeiten.
Andererseits erwarten die zunehmend kritischen Konsumenten, dass verlässliche, transparente und aktuelle Produktinformationen jederzeit auf allen Kanälen – auch für Alexa – zur Verfügung stehen. So prognostiziert der Marktforscher Ovum, dass die Beliebtheit und Verbreitung von solchen „Smart Home“-Devices in den nächsten vier Jahren weltweit auf 7,5 Milliarden ansteigen wird.
Um die Branche dabei zu unterstützen, fit für das Multichannel-Geschäft zu werden, startete im Frühjahr 2015 unter dem Dach von GS1 Germany eine breit angelegte Produktdaten-Umsetzungsinitiative. Führende DIY-Händler und Hersteller einigten sich darauf, Produktinformationen künftig standardisiert über den Datenpool von 1Worldsync auszutauschen. Wichtigster Vorteil: Die Hersteller müssen ihre Stammdaten nur einmal bereitstellen und aktualisieren. Alle angebundenen Handelspartner, ob stationär oder online, können dann in Echtzeit auf die neuesten Informationen zugreifen.
Gemeinsam mit Torsten Kreft will Tobias Koerner, Vice President Global Sales Husqvarna Group – Gardena Division – und ebenfalls GS1 Germany Aufsichtsratsmitglied die DIY-Stammdateninitiative erneut ankurbeln. Der Gartenbedarf-Hersteller war von Anfang an dabei und konnte seine Stammdatenqualität auf der Basis der GS1-Standards laut Koerner bereits auf 100 Prozent erhöhen.
„Die Potenziale des elektronischen Stammdatenaustauschs lassen sich allerdings nur dann voll ausschöpfen, wenn sich möglichst viele Unternehmen beteiligen“, resümiert Koerner. „Der Nutzen rechtfertigt den Aufwand in mehrfacher Hinsicht. Mit der Qualität der Stammdaten steigt die Effizienz der internen Unternehmensprozesse und der gesamten Wertschöpfungskette.“
Für Hersteller und Händler heißt das Hausaufgaben zu erledigen. „Interessierte Unternehmen, die ihr DIY-Geschäft schnell Omnichannel-fähig machen wollen, sind herzlich eingeladen, der Initiative beizutreten“, sagt Andree Berg, DIY-Branchenmanager bei GS1 Germany. „Das Werkzeug ist da, jetzt muss man es nur anpacken.“
Unabhängig von dieser DIY-Stammdateninitiative hat GS1 Germany Stefan Schubert (47) ans Steuer der Tochter Smart Data One GmbH geholt. Als Chief Operating Officer tritt er die Nachfolge von Fabian Dimski an, der das Unternehmen verlassen hat. Schubert übernimmt die operative Leitung berichtet an Thomas Fell, gleichzeitig Geschäftsführer von GS1 Germany und Smart Data One.
Schubert bringt über 19 Jahre Erfahrung in nationalen wie internationalen Funktionen aus der Konsumelectronikbranche mit. Vor seinem Wechsel leitete er seit 2014 als Sales Director der Canon Deutschland GmbH den Distributions & IT-Office Channel innerhalb der Consumer-Sparte. Zuvor verantwortete er auf europäischer Ebene über fünf Jahre lang den Vertrieb für Inkjet-Consumables der Canon Europe Ltd. in London.
„In Zeiten zunehmender Digitalisierung und der Explosion neuer Technologien werden qualitativ hochwertige Produktstammdaten zum Wettbewerbsfaktor“, ergänzt Geschäftsführer Thomas Fell. Smart Data One unterstütze als 100prozentige Tochtergesellschaft Unternehmen aus Industrie und Handel dabei, Produktdaten schnell, lückenlos und qualitätsgesichert bereitzustellen. Das Leistungsspektrum reicht von der Erfassung, Vervollständigung und Prüfung der Daten über die Erstellung von Produktbildern bis zum kompletten Outsourcing des Produktdatenmanagements.
Die Kunden von Smart Data One profitieren von den weltweit einheitlichen GS1-Standards als Basis des Datenaustausches. Zudem ist Smart Data One voll integriert in die technischen Systeme von 1WorldSync. Über spezielle Datenpools, die für das „Global Data Synchronisation Network“ (GDSN) zertifiziert sind, stellt das Unternehmen standardisierte und qualitätsgesicherte Herstellerdaten für alle angeschlossenen Händler zur Verfügung.
Das GDSN gewährleistet als internetbasiertes System, dass die zwischen Handelspartnern ausgetauschten Daten den weltweit geltenden GS1-Standards entsprechen. Geschäftspartner werden mit der GS1 Global Registry über ein Netzwerk von interoperablen und zertifizierten Daten-Pools verbunden. Die Daten-Pools enthalten die Stammdaten von lokalen Handelspartnern, während die GS1 Global Registry als zentrales Verzeichnis auflistet, bei welchem Daten-Pool die gesuchten Stammdaten zu finden sind. Das Netzwerk dient dem Austausch und der Synchronisierung standardisierter Artikel-Stammdaten innerhalb der Lieferkette zwischen Handelspartnern.
Im Jahr 2014 hat Smart Data One die Stammdatenpflege für mehr als 500 Kunden aus Industrie und Handel übernommen. Den neuen Anforderungen der Lebensmittelinformations-Verordnung (LMIV) entsprechend wurden die Daten von rund 30.000 Produkten erfasst.
Bildquelle: GS1 Germany