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Chinas mächtiger Milliardär verschwunden
Google und Walmart verbünden sich gegen Amazon
Es sind zwei Schwergewichte, die in ihren Blogs nun eine Kooperation verkünden: Die weltgrösste Einzelhandelskette Walmart, die den US-Markt in vielen Regionen dominiert und der mächtige Internetkonzern Alphabet / Google. Ihre Zusammenarbeit soll es Kunden per Sprachsteuerung ermöglichen, aus dem riesigen Walmart-Sortiment Ware nach Hause zu bestellen.
Der Fokus auf die Sprachsteuerung macht Sinn, denn hier vermuten fast alle Analysten die Zukunft - gerade im Shopping-Bereich. Mit der Funktion "Easy Recorder" hat Walmart sogar schon ein eigenes Tool gebaut und im Einsatz. Um die Integration dieses "Easy Recorders" in den Google Assistenten geht es nun auch im ersten Schritt. Nächstes Jahr sollen dann weitere Funktionen folgen, wie die Bestellung von frischen Lebensmitteln, die dann abgepackt in einer Filiale abgeholt werden können.
Walmart tat sich online stets schwer und hatte lange gegen Amazon wenig vorzuweisen. Strategisch scheint man nun den bestmöglichen Partner gefunden zu haben: Den Internet-Riesen Google, sein Online-Know-how und vor allem den direkten Zugang auf Android-Smartphones und auf die neuen, smarten Lautsprecher "Home".
Durch die Kooperation mit Google gewinnt auch die Ankündigung von Walmart vom Juni neues Gewicht, die Lieferung von Lebensmitteln und anderen Waren durch die eigenen Mitarbeiter testen zu wollen. Mitarbeiter sollen (freiwillig und wohl auch irgendwie vergütet) nach Feierabend auf ihrem Nachhauseweg die online bestellten Produkte zu den Kunden bringen. Insgesamt eine Idee, die zum schlechten Image von Walmart passt, was die Behandlung und die Entlohnung der weltweit über zwei Millionen Angestellte angeht. Walmart ist der größte private Arbeitgeber der Welt.
Google baut seinen smarten Assistenten auf den Android-Smartphones und auf dem eigenen Lautsprecher Home aktuell stark aus und bietet nun in den USA per Sprachbefehl die Bestellung von Hunderttausend Produkte "vom Waschmittel bis zu Lego" an, wie es in der Google-Mitteilung heißt.
Mit Google Express hat der Konzern auch ein Shopping- und Liefer-System, das unter anderem schon Einkäufe bei der Apothekenkette Walgreen's ermöglicht und dessen Gebühren nun bei ausreichendem Bestellwert entfallen sollen. Mit dem Partner Walmart könnte Google Express vielleicht endlich zu Amazon aufschließen, so die Hoffnung in Mountain View.
Der Elefant im Raum, über den niemand der beiden Schwergewichte ein Wort verliert, ist freilich Amazon. Für Walmart ist Amazon auf lange Sicht existenzgefährdend. Ohne eine konkurrenzfähige, innovative Online-Plattform verliert Walmart den Kampf um die Kunden, zumal Amazon nun auch mit frischen Lebensmittellieferungen Segmente angreift, die bisher dem stationären Handel vorbehalten waren.
Google kann mit der Walmart-Kooperation seinem Gegenspieler Amazon bei den Funktionalitäten des smarten Assistenten Paroli bieten und sein Liefersystem Express ausbauen.
Zumindest für die erste Stufe der Kooperation, die sich auf die sprachgesteuerte Bestellung über den Google-Lautsprecher Home fokussiert, ist die entscheidende Frage, ob eben dieser Lautsprecher erfolgreich genug sein wird, um Amazons Vorsprung einzuholen, den der Konzern dank Echo und Alexa bereits hat.
Bildquelle: Thinkstock
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