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Chinas mächtiger Milliardär verschwunden
"Ich liebe es, wenn ein Projekt gelingt."
Informationstechnologie ist ein hochdynamisches Feld, das sich in raschen Schritten verwandelt. Ein gutes Beispiel für diese Entwicklung ist IBM, eines der ältesten Unternehmen im IT-Markt. 1911 verschmolzen drei Vorgängerunternehmen, unter anderem die 1896 vom Lochkartenerfinder Hermann Hollerith gegründete Tabulating Machine Company, zu einem Hersteller von Lochkarten, Waagen und Uhren. Ab 1924 nannte sich das Unternehmen International Business Machines Corporation, kurz IBM.
Ab den 1950er Jahren erweiterte IBM seine Produktpalette auf Computer. Auch heute noch ist IBM als Hersteller von Großrechnern der Z-Serie bekannt. Das Unternehmen entwickelte sie evolutionär aus den frühen Computern der 1960er Jahre. Doch das ist alles, was von der alten IBM übrig ist. Schreibmaschinen, Desktopcomputer, Notebooks, Festplatten und vieles mehr – eingestellt oder verkauft. Die wichtigsten Geschäftsbereiche für IBM sind heute Beratung und Services, zu den auch Cloud-Dienste gehören.
IBM hat sich also gehörig gewandelt, doch eines ist gleichgeblieben: Die Fähigkeit, das Ruder herum zu reißen, auf innovative Trends zu setzen, neue Geschäftsbereiche zu erobern und notfalls das notwendige Know-how einzukaufen. Anderenfalls gäbe es das Unternehmen nicht mehr, es wäre wie viele Konkurrenten vom Markt verschwunden.
Hieraus folgt eine einfache Frage: Warum schaffen so viele Unternehmen nicht das, was IBM vergleichsweise erfolgreich gelungen ist? Warum kommen in vielen Unternehmen Innovationen nicht recht voran? Warum setzen sie auch in der Krise auf althergebrachte Geschäftsmodelle? Dieser Frage hat sich das Beratungsunternehmen AppDynamics gewidmet und in einer Studie die Lage der technischen Experten in den Unternehmen erkundet. Denn nur wenn die Experten innovativ sein dürfen, bringt das Unternehmen auch Innovationen hervor.
Deshalb hat die Studie sich mit dem Verhältnis der IT-Profis zur Innovation auseinandergesetzt. Ein interessantes Ergebnis: Die Innovation wird in den meisten Unternehmen nur von sehr wenigen Experten vorangetrieben, einige sind dazu nicht in der Lage, andere haben aufgegeben. Konkret hat die Studie fünf unterschiedliche Arten von Experten identifiziert, die in je eigener Weise auf Rahmenbedingungen in ihrem Unternehmen reagieren.
Aus diesen Zahlen, die übrigens weltweit gelten, lässt sich ableiten: Die Unternehmen verschwenden unsinnig viel Potenzial bei ihren Mitarbeitern. Statt sie zu unterstützen, werden sie brutal abgeschmettert. Einige werden in der Folge zu Dauernörglern, andere sprechen die innere Kündigung aus. Doch die entsprechenden Strukturen sind auch für die Agents of Transformation ein großes Hindernis. In der AppDynamics-Studie ist deutlich geworden, dass etwa drei Viertel von ihnen ihr Unternehmen in den nächsten zwei Jahren verlassen werden, sofern ihr Potenzial nicht für innovative Projekte eingesetzt wird.
Dabei sind die meisten Mitarbeiter durchaus an Innovationen und Digitalisierung interessiert. 64 Prozent der IT-Profis in Deutschland legen Wert darauf, dass ihre berufliche Tätigkeit dauerhafte Spuren im Unternehmen hinterlässt. Sie betrachten digitale Transformation und Innovation als große Chance. Anders dagegen der Blick auf das eigene Unternehmen: 80 Prozent erkennen, dass ihr Unternehmen der Leistungsspitze hinterherhinkt.
In vielen Unternehmen sehen sie erhebliche Defizite: So sind lediglich 22 Prozent der höheren IT-Manager der Meinung, dass in ihrer derzeitigen Rolle ihr persönliches Potenzial voll ausgeschöpft wird. Fast jeder zweite (47%) kritisiert, dass es in der eigenen IT-Organisation zu viel veraltete Technologie gibt. Und ebenso viele beklagen, dass die Arbeit zu häufig aus dem reinen Reagieren auf Alltagsanforderungen besteht - ihnen fehle die frühere Begeisterung für Technologie.
Die Unternehmen sollten sich anstrengen, dieses verlorene Potenzial zu heben, betonen die Autoren der AppDynamics-Studie. Denn so gut wie jeder der befragten etwa 1000 IT-Experten kann sich für den Gedanken begeistern, ein Agent of Transformation zu werden. Besonders positiv finden sie die Möglichkeiten, an interessanten Projekten zu arbeiten, mehr Erfüllung und Zufriedenheit am Arbeitsplatz zu erreichen, neue Fähigkeiten zu erlernen sowie andere zu inspirieren. Noch einmal: Das Potenzial ist da, die Unternehmen müssen es nur nutzen.
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